Dirofilaria repens/Hautwurmbefall in Deutschland
In Brandenburg wurden in den Jahren 2011 und 2012 von Wissenschaftlern des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin Dirofilaria repens/Hautwürmer entdeckt.
Der Wurm lebt unter der Haut von Hunden und bringt dort seine Nachkommen hervor – winzige Wurmlarven, die sogenannten Mikrofilarien. Diese warten darauf, dass eine Stechmücke beim Hund Blut saugt. In der Stechmücke durchlaufen die Parasiten eine Reifungsphase. Abhängig von der Außentemperatur dauert es 10 bis 30 Tage, bis die infektiösen Larven bereit sind, auf das nächste Tier übertragen zu werden. Dort entwickeln sie sich zu erwachsenen Würmern, die wieder unter der Haut leben, wodurch der Zyklus geschlossen wird.
Was sind Ursachen einer möglichen Verbreitung des Hautwurms?
Früher war es in Deutschland zu kalt für diesen Wurm. Eine infizierte Mücke starb, bevor sich die Dirofilaria-Larve ausreichend entwickeln konnte, um einen Hund zu infizieren. Es dauert mehrere Tage bis Wochen, bis sich die aufgenommenen winzigen Larven zur infektiösen Larve entwickeln.
Die Ausbreitung des Hundehautwurms ist nach Ansicht von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern vor allem auf veränderte klimatische Bedingungen zurückzuführen, die längere Wärmeperioden ermöglichen. Wenn es weiterhin so warm bleibt oder die Temperaturen zukünftig noch steigen, besteht die Gefahr, dass sich viele infektiöse Larven entwickeln. Dadurch steigt das Übertragungsrisiko sowohl für Hunde als auch für Menschen.
Zudem tragen verstärkte Auslandsreisen mit Hunden sowie die Einfuhr von mit D. repens infizierten Hunden aus dem Ausland zur Verbreitung in Europa bei. Unbehandelt können die Parasiten bis zu sieben Jahre im Hund überleben.
Kann sich ein Hautwurm im menschlichen Körper entwickeln?
Bisher ist dem Bernhard-Nocht-Institut kein Fall bekannt, bei dem sich ein Mensch in Deutschland mit dem Parasiten infiziert hat. In den letzten Jahren haben Ärzte jedoch bei 30 Touristen, die aus Südeuropa, Asien oder Afrika zurückgekehrt sind, Dirofilarien nachgewiesen.
Im menschlichen Körper entwickelt sich der Parasit normalerweise nicht weiter und stirbt frühzeitig ab. In seltenen Fällen kann er jedoch zu einem größeren Wurm heranwachsen, der sich unter der Haut bewegt – ähnlich wie beim Hund. Dies führt beim Menschen zu wandernden Schwellungen in der Haut. Auch in diesen Fällen stirbt der Wurm ab und bildet ein kleines Knötchen in der Haut. Gelegentlich kommt es vor, dass der Wurm unter der Haut wandert und bis ins Auge gelangt, wo er unter der Bindehaut entlang wandert. Dies verursacht Hautrötungen, und ein Augenarzt muss den Wurm operativ entfernen.
Tipp: Weitere Informationen zur Infektion, den Symptomen und zu den Therapiemöglichkeiten finden Sie in unserem Beitrag: Dirofilaria repens – Hautwürmer beim Hund