Fakt: Nicht die Herbstgrasmilbe an sich befällt den Hund, es sind ihre Larven! Eine ausgewachsene Milbe ernährt sich ausschließlich vegetarisch.

Die Herbstgrasmilbe legt ihre Eier in feuchten, humusreichen Böden ab. Aus diesen Eiern schlüpfen im Frühjahr und Herbst die Larven, die vom Licht angezogen werden und auf Grashalme, Blätter und Zweige klettern. Treffen sie dabei auf potenzielle Wirte – darunter Nagetiere, Vögel, aber auch Säugetiere wie Menschen, Hunde oder Pferde – heften sie sich an deren Haut. Beim Hund sind sie häufig zwischen den Zehen, an den Augen, am Nasenrücken und in der Leistengegend zu finden, also an Stellen, wo die Haut besonders dünn und empfindlich ist. Mithilfe ihrer Mundwerkzeuge und Speichelflüssigkeit lösen die Larven Gewebe der obersten Hautschichten auf und ernähren sich davon. Das Gewebe ist bereits verdaut, wenn sie es aufnehmen. Die Larven der Herbstgrasmilbe saugen jedoch kein Blut aktiv. Wenn es zu leichten Blutungen kommt, geschieht dies eher zufällig. Nach einigen Tagen lassen die Larven von selbst los und fallen ab, um sich über mehrere Zwischenstadien (sogenannte Nymphen) zu erwachsenen Milben zu entwickeln. Diese überwintern dann tief im Boden.

Oft sind die Pfoten des Hundes mit den Larven befallen. Häufiges Lecken kann ein Alarmsignal sein.

In unseren gemäßigten Breiten tritt der Befall durch Herbstgrasmilben-Larven vor allem zwischen Juli und Oktober auf. Besonders an warmen, sonnigen und trockenen Tagen sind viele Larven auf Wiesen und Waldrändern zu finden. Ein einzelnes Tier kann dabei oft massenhaft befallen werden, jedoch erfolgt keine Übertragung von Tier zu Tier.

Mit dem ersten Frost werden die Larven durch Kälte abgetötet.

Hunde, die unter einem Milbenbefall leiden, sind von den Larven der Herbstgrasmilbe betroffen. In Europa gibt es sechs nachgewiesene Arten von Laufmilben, die als Parasiten beim Menschen auftreten. Die am weitesten verbreitete Art in Mitteleuropa ist Neotrombicula autumnalis, die vermutlich in ganz Zentraleuropa vorkommt, wenn auch nicht überall gleich häufig, da sie spezifische Umweltbedingungen bevorzugt.

Ihre bevorzugten Lebensräume sind Gärten, Äcker, Wiesen und Waldränder. Dort findet man die Larven am Boden, auf Gräsern, Kräutern und manchmal auch auf niedrigen Sträuchern. Entgegen der verbreiteten Meinung treten die Milben nicht nur in der Nähe von Gewässern auf. Tatsächlich meiden sie eher feuchte, nasse Böden.

Dennoch sind sie auf eine hohe Luftfeuchtigkeit in Bodennähe angewiesen, weshalb die Larven selten höher als 20 bis 30 Zentimeter in der Vegetation anzutreffen sind. Die Annahme, dass sie sich von erhöhten Positionen auf ihren Wirt fallen lassen, ist falsch. Neben der Luftfeuchtigkeit spielt auch der pH-Wert des Bodens eine Rolle: Am wohlsten fühlen sie sich auf Böden mit einem neutralen bis leicht alkalischen pH-Wert (7,2 bis 8,5).

Die Aktivität der Milbenlarven hängt auch von der Temperatur ab. Bei ausreichender Luftfeuchtigkeit sind sie schon bei Temperaturen knapp über 10°C aktiv. Ihre Hauptaktivität liegt jedoch bei Temperaturen zwischen 25°C und 30°C. Morgens ist die Milbendichte am niedrigsten und steigt bis zum späten Nachmittag an, mit einem Aktivitätshöhepunkt zwischen 14 und 18 Uhr. Danach nimmt sie wieder ab.

Was kann man gegen Herbstgrasmilben tun?

Wenn Herbstgrasmilben vermehrt in Ihrem Garten auftreten, gibt es kaum wirksame Mittel, um sie dauerhaft zu beseitigen. Bisher konnten weder chemische, physikalische noch biologische Präparate eine umweltfreundliche Bekämpfung dieser Milben gewährleisten. Daher ist es umso wichtiger, betroffene Tiere schonend und effektiv zu behandeln. Bei Verdacht auf einen Herbstgrasmilbenbefall bei Haustieren sollte unbedingt ein Tierarzt konsultiert werden. Da die Larven normalerweise von selbst abfallen, ist eine antiparasitäre Behandlung meist nicht erforderlich. Der Tierarzt wird jedoch die Symptome wie intensiven Juckreiz und Hautschäden versorgen.

Tipp: Mehr wichtige Informationen zum Thema Herbst & Hund finden Sie in unserem Beitrag „Der Hund im Herbst – das ist zu beachten!“

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