Läufigkeit der Hündin – Dauer, Verhalten und Nebenerscheinungen

In diesem Beitrag beschäftigen wir uns mit den Phasen der Läufigkeit, der Dauer, dem Verhalten der läufigen Hündin, der Scheinschwangerschaft und damit, wie man Hundebegegnungen während der Läufigkeit so angenehm wie möglich für alle Beteiligten gestaltet. 

Die Phasen der Läufigkeit bei Hündinnen

Die Läufigkeit bei Hündinnen besteht aus vier Hauptphasen:

  1. Proöstrus: In dieser Phase beginnt die Schwellung der Vulva und es tritt eine blutige vaginale Entladung auf. Die Hündin kann auch verhaltensmäßige Veränderungen zeigen, wie z.B. Unruhe, erhöhtes Interesse an Männchen, Ablehnung von männlichen Hunden oder vermehrtes Pinkeln. Die erste Phase der Läufigkeit dauert im Schnitt 9 Tage, kann aber zwischen 3 und 17 Tage variieren.
  2. Östrus: Dies ist die Phase, in der die Hündin empfängnisbereit ist. Die Blutung wird in der Regel schwächer und kann eine hellere Farbe haben. Die Schwellung der Vulva erreicht ihr Maximum und die Hündin zeigt häufiger Interesse an Rüden. Genauso wie der Proöstrus dauert der Östrus in etwa 9 Tage, kann aber zwischen 3 und 21 Tage schwanken.
  3. Metöstrus: Nach dem Ende der Östrus-Phase kann die Hündin noch für kurze Zeit empfängnisbereit sein. Die Schwellung der Vulva beginnt abzunehmen und die Blutung wird weniger.
  4. Anöstrus: Dies ist die Ruhephase der Fortpflanzung. Die Vulva kehrt zu ihrer normalen Größe zurück und es gibt keine vaginale Blutung. Diese Phase dauert normalerweise etwa 4 bis 5 Monate, bevor der Proöstrus erneut beginnt.

Die meisten Hündinnen werden zwischen dem 6. und 12. Lebensmonat erstmals läufig. Aber es kann auch bis zu zwei Jahren dauern, ohne dass eine Krankheit dahinter steckt. Auf einmal schnüffeln fremde Rüden interessiert am Hinterteil Ihrer Hündin? Das könnte ein Anzeichen für die erste Läufigkeit Ihrer Hündin sein. 

 

 

 

Durchschnittlich wird eine Hündin zweimal im Jahr läufig. Es gibt jedoch auch hier individuelle oder rassebedingte Änderungen. Hunde des Urtyps (z.B. Basenji)  werden nur 1 mal läufig.

Wie verhält sich eine läufige Hündin?

Eine läufige Hündin verhält sich normalerweise anders als in der Zeit außerhalb der Läufigkeit. Während der Läufigkeit  wird die Hündin empfängnisbereit und es kommt zu hormonellen Veränderungen in ihrem Körper. Typische Verhaltensweisen können sein:

  • vermehrte Aufmerksamkeit und Anhänglichkeit gegenüber dem Besitzer oder anderen Hunden
  • vermehrtes Markieren und Hinterlassen von Duftspuren
  • vermehrtes Heben des Beins beim Pinkeln
  • erhöhte Aggressivität oder Reizbarkeit gegenüber anderen Hunden oder Menschen, insbesondere aber gegenüber Rüden
  • vermehrtes Lecken im Genitalbereich
  • vermehrte Aufnahme von Wasser

Verhaltensweisen von Hündinnen während der Läufigkeit sind individuell unterschiedlich und können von Hündin zu Hündin variieren. Es ist wichtig, während der Läufigkeit besondere Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, um ungewollte Trächtigkeiten zu vermeiden. 

Um unangenehme Kontakte oder gar ein Ausreißen zu vermeiden, sollte die läufige Hündin angeleint werden.

Während der Läufigkeit sollte die Hündin nicht unkontrolliert frei herumlaufen oder mit anderen Rüden zusammenkommen, um eine ungewollte Trächtigkeit zu vermeiden. Verwenden Sie eine Schleppleine, denn auch Hündinnen mit gutem Gehorsam schalten während der Läufigkeit ihre Ohren auf Durchzug, wenn sie Kontakt zu einem Rüden suchen. Hygiene: Es ist wichtig, dass die Hündin während der Läufigkeit sauber gehalten wird, um Infektionen und Entzündungen zu vermeiden. Eine regelmäßige Reinigung und das Vermeiden von schwimmenden Aktivitäten können helfen, das Infektionsrisiko zu reduzieren.

Scheinschwangerschaft

Hündinnen werden nach der Läufigkeit „scheinschwanger“ – sie bilden Milch, bauen ein Nest oder sammeln Kuscheltiere. Wie stark sich das äußert, ist jedoch individuell. In unserem Beitrag Scheinschwangerschaft bei Hündinnen erfahren Sie alle wichtigen Informationen zu diesem Thema.

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Hundebegegnungen während der Läufigkeit – wie macht man sie so angenehm wie möglich – für Mensch und Hund

Während der Läufigkeit kann es für Sie und Ihre Hündin sehr belastend sein, anderen Hunden zu begegnen. Rüden werden oft schon in einem frühen Stadium aufmerksam auf läufige Hündinnen, bevor die sichtbaren Anzeichen auftreten. Das bedeutet, dass die Belästigung durch aufdringliche Rüden unter Umständen sehr lang andauern kann.

Insbesondere bei der ersten Läufigkeit kann es für viele Hündinnen sehr unangenehm sein, von Rüden umworben zu werden, während sie selbst noch kein Interesse an Paarung zeigt. Machen Sie anderen Hundebesitzern klar, dass momentan kein Kontakt gewünscht ist.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Hündinnen auf ihre Verehrer reagieren können, einschließlich Wegbeißen, Flucht, Einfrieren oder Ablenken durch Spielen. Beobachten Sie das Tier genau, um festzustellen, ob es sich unwohl oder belästigt fühlt.

Um Ihrer Hündin unangenehme Situationen zu ersparen, lassen Sie sie an der Leine und bitten andere Hundebesitzer, ihre Hunde ebenfalls anzuleinen. Man weiß nie genau, in welchem Stadium sich die Hündin befindet. Wählen Sie in dieser Zeit vielleicht auch Wege, an denen Sie wenigen anderen Hunden begegnen.

Wenn andere Hundebesitzer ihre Hunde nicht anleinen, gehen Sie ihnen aus dem Weg. Stellen Sie sich schützend vor Ihre Hündin und bitten Sie den Hundebesitzer nochmals nachdrücklich, seinen Hund wegzunehmen und anzuleinen. Treten Sie nicht nach dem anderen Hund oder bedrohen Sie ihn nicht, da dies zu aggressivem Verhalten führen kann.

Konzentrieren Sie sich auf die Sicherheit und das Wohlbefinden Ihrer Hündin, und sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt oder Hundetrainer, wenn Sie weitere Fragen oder Bedenken haben.

Disclaimer:
Bitte beachten Sie, dass der Blog von Hundehelfer nur unverbindliche Informationen bietet. Diese können Änderungen unterliegen; die inhaltliche Korrektheit kann nicht garantiert werden. Deshalb stellen die Beiträge von Hundehelfer keine medizinische Beratung dar und können eine fachliche, tierärztliche Beratung nicht ersetzen.