Die Scheinträchtigkeit beim Hund erinnert an eine „Scheinmutterschaft“. Hündinnen, die nicht kastriert sind, zeigen Verhaltensweisen, als ob sie trächtig wären oder vor kurzem Welpen geboren hätten, obwohl sie nicht gedeckt wurden.

Wie zeigt sich die Scheinschwangerschaft bei der Hündin?

Während einige Hündinnen viel Milch produzieren, zeigen andere eine noch stärkere Anhänglichkeit als zuvor. Einige möchten mehr fressen und andere beginnen damit, ein Nest vorzubereiten – angezogen vom Nestbauinstinkt. Es ist auch nicht ungewöhnlich, dass Hündinnen anfangen, Kuscheltiere zu tragen und abzulecken.

Malteserhündin mit vermeintlichem Nachwuchs

Was sind die Ursachen einer Scheinträchtigkeit?

Hormone! Nach erfolgter Paarung behält das Hormon Progesteron bei einer Hündin die Schwangerschaft bei, während der Progesteronspiegel nach Ende der Hitzeperiode bei einer nicht gedeckten Hündin abnimmt. Ebenso zeigt der Progesteronspiegel einen Abfall kurz vor der Geburt der Welpen. Dieser Abfall könnte den Körper dazu verleiten, eine bevorstehende Geburt vorzutäuschen, was wiederum zu einem Anstieg von Prolaktin führt. Das Hormon Prolaktin bewirkt eine Milchproduktion in den Milchdrüsen – genau hier entsteht die Scheinträchtigkeit. 

Welche Anzeichen gibt es für eine Scheinschwangerschaft der Hündin?

Es gibt verschiedene Indikationen für eine Scheinträchtigkeit bei Hündinnen. Manche zeigen keinerlei Symptome, während bei anderen deutliche Verhaltensänderungen auftreten können. Im Folgenden sind potenzielle Anzeichen aufgeführt:

  1. Erhöhte Müdigkeit im Vergleich zur Normalität
  2. Verringerte Nahrungsaufnahme und geringerer Appetit
  3. Antriebslosigkeit und depressive Stimmung
  4. Ausbildung des Gesäuges
  5. mögliche Milchproduktion
  6. Anlegen von Nestern
  7. Übermäßig gesteigertes Bedürfnis nach Zuneigung
  8. Tendenz, sämtliche Arten von Spielzeugen, gelegentlich sogar Hausschuhe oder andere Gegenstände, wegzuschleppen
  9. Einige Hündinnen verteidigen ihren vermeintlichen Nachwuchs, zeigen Aggressivität und könnten sogar nach dem Besitzer schnappen

Manche Hündinnen zeigen während der Scheinschwangerschaft auch ein aggressives Verhalten gegenüber ihrem Besitzer.

Wird jede Hündin scheinschwanger?

Jede nicht kastrierte Hündin wird scheinschwanger. Allerdings fällt es bei manchen Hündinnen kaum auf. Andere hingegen verhalten sich während der Scheinschwangerschaft ganz anders als sonst. Die Scheinträchtigkeit ist eine Nebenerscheinung der Läufigkeit. Sehen Sie in unserem Extra-Beitrag alle wichtigen Punkte zur Läufigkeit der Hündin!

Wie lange dauert die Scheinträchtigkeit bei einer Hündin?

Etwa vier bis neun Wochen nach Beginn der Läufigkeit tritt bei einer nicht kastrierten Hündin die Scheinträchtigkeit auf. Dieser Zustand wird durch den komplexen Hormonzyklus verursacht und dauert in der Regel etwa zwei bis drei Wochen an. Bei einigen Hunden kann die Scheinträchtigkeit sogar bis zu acht Wochen andauern.

Was können Sie bei einer Scheinträchtigkeit tun?

Leider gibt es immer noch die Meinung, dass man der Hündin diese Wünsche verwehren sollte, damit sie sich besser fühlt. Das ist jedoch ein Irrglaube. Tatsächlich wird die Hündin durch ihre Hormone – insbesondere Progesteron und Prolaktin – gesteuert und kann diese Verhaltensweisen nicht unterdrücken.

Wenn Sie bemerken, dass Ihre Hündin während dieser Zeit leidet, ist es wichtig, mit Ihrem Tierarzt oder Tierheilpraktiker zu sprechen. Es gibt Möglichkeiten, die Hündin zu unterstützen und ihr durch diese Phase zu helfen.

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