Neue Gefahr in Deutschland – die Hyalomma Zecke
In unseren Breiten bahnt sich mittlerweile die Begegnung mit einem Neuzugang unserer Tierwelt an: die Hyalomma-Zecke. Ursprünglich beheimatet in Afrika und Asien, wurden jedoch auch 2022 Nachweise dieser Zeckenart in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen gefunden. Die Tendenz ist eindeutig steigend. Vermutlich wurden sie von Zugvögeln eingeschleppt, von denen sie irgendwann abfielen. Wenn die Lebensbedingungen dort günstig sind, lassen sie sich nieder und machen sich heimisch. Dies scheint mittlerweile in einigen Teilen Deutschlands der Fall zu sein.
Wie erkennt man eine Hyalomma-Zecke?
Leicht erkennbar sind Hyalomma-Zecken an ihren gestreiften Beinen und ihrer schieren Größe. Sie überragen den heimischen Holzbock um mehr als das Doppelte und werden daher gerne als „Monsterzecke“ bezeichnet. Sie ist besonders gefürchtet, weil sie ihre potenziellen Wirte aktiv jagt und ihnen bis zu zehn Minuten lang und über eine Distanz von bis zu 100 Metern folgt.
Warum ist die Hyalomma-Zecke so gefürchtet?
Im Gegensatz zu heimischen Zecken wartet die Hyalomma nicht passiv auf ihren Wirt, sondern jagt ihn aktiv. Mit ihren Augen verfolgt sie das entdeckte Opfer angeblich bis zu hundert Meter weit. Während sie bevorzugt Pferde und andere große Säugetiere sucht, macht sie auch vor Menschen nicht halt. In solchen Fällen kann es durchaus gefährlich werden.
Hyalomma-Zecken können das Zeckenfleckfieber und potenziell auch das Krim-Kongo-Fieber (CCHF) übertragen. Forschungen der Universität Hohenheim haben ergeben, dass fast jede zweite in Deutschland gefundene Hyalomma-Zecke den Erreger des Zeckenfleckfiebers trägt. Typisch für diese Infektion ist ein Hautausschlag. Glücklicherweise verläuft das Zeckenfleckfieber im Gegensatz zum klassischen Fleckfieber meist vergleichsweise mild.
Zum Glück wurde in Deutschland bisher noch keine Zecke mit dem Erreger des Krim-Kongo-Fiebers gefunden. (Stand 07/2023)
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