Zecken
Definitiv sind Zecken deutschlandweit auf dem Vormarsch und stellen nicht nur Gefahren für uns Menschen dar – auch unsere geliebten Vierbeiner können ernsthaft an einem Zeckenstich erkranken.
Was sind Zecken?
Zecken lassen sich der Klasse der Spinnentiere zuordnen und sind eine Ordnung der Milben. Sie sind weltweit verbreitet und kommen in verschiedenen Lebensräumen vor, darunter Wälder, Graslandschaften, Gärten und auch städtische Gebiete. Zecken sind Parasiten, die vom Hund auf den Menschen übergehen können und gelten daher als Zoonosen. Mehr dazu lesen Sie in unserem Beitrag Achtung Zoonose, Übertragung der Zecke von Hund auf Mensch.
Welche Zecken kommen in Deutschland vor?
In der ganzen Welt existieren über 900 Arten von Zecken. Ungefähr zwanzig dieser Arten sind auch in Deutschland beheimatet. Einige bekannte Beispiele sind die Igelzecke, die Schafzecke, die und die Auwaldzecke. Jede dieser Arten hat sich auf ihre eigene Weise stark spezialisiert, manche leben nahezu ausschließlich an Vögeln, während andere seltener vorkommen oder vorübergehend eingeschleppt wurden.
Lesen Sie hier mehr über eine neue, gefährliche Zeckenart in Deutschland – die invasive Hyalomma Zecke.
Wie leben Zecken?
Der Lebenszyklus einer Zecke umfasst vier Stadien: Ei, Larve, Nymphe und erwachsene Zecke. Zecken durchlaufen eine Entwicklungsphase, indem sie sich nach dem Blutsaugen häuten. In jedem Entwicklungsstadium suchen sie einen Wirt, um sich von dessen Blut zu ernähren. Sie nutzen ihren spezialisierten Mundapparat, den sogenannten Hypostom, um sich in die Haut ihres Wirtes zu bohren und Blut zu saugen.
Kaum vorstellbar: Einige Exemplare warten jahrelang ohne Nahrung auf einen passenden Wirt.
Auf Halmen, auf Blättern und auf losem Laub lauern Zecken geduldig und warten – oft sehr lange. Einige dieser Blutsauger sind sogar in der Lage, jahrelang ohne Nahrung auszukommen. Der absolute Rekordhalter in dieser Hinsicht ist die Art Ornithodoros papillipes, die bis zu elf Jahre ausharren kann. Sobald ein geeigneter Wirt wie Mensch, Hund oder Pferd in ihre Nähe kommt, schnuppert die Zecke ihre Chance. Mit erstaunlicher Fähigkeit kann sie mögliche Wirte in Entfernungen von 10-15 Metern wahrnehmen. Über das Haller’sche Organ an ihren Vorderbeinen ist sie in der Lage, chemische Substanzen im Atem oder Schweiß zu erkennen.
Dann schlägt die Zecke zu, klammert sich am Wirt fest und sucht nach einer gut durchbluteten Stelle. Dort sticht sie zu und beginnt zu saugen – und saugt weiter. In vielen Fällen dauert ihre Blutmahlzeit mehrere Tage, und sie kann sogar ungestört über Wochen hinweg saugen. Dabei kann der Körper der Zecke auf das Zwanzigfache seines ursprünglichen Volumens anschwellen und das Hundertfache seines Gewichts erreichen.
Welche Krankheiten werden durch Zecken auf den Hund übertragen?
Die häufigsten durch Zecken ausgelöste Erkrankungen beim Hund sind:
Die FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis)
Muss der Hund bei einem Zeckenbefall zum Tierarzt?
Um Infektionen zu vermeiden, ist es äußerst wichtig, eine Zecke so schnell wie möglich zu entfernen. Normalerweise übernehmen Hundehalter diese Aufgabe eigenständig. – Wie Sie eine Zecke korrekt entfernen, lesen Sie in unserem Beitrag Zecke entfernen beim Hund.
Dennoch, falls der Hund Anzeichen einer Infektion zeigt, die möglicherweise durch Zecken verursacht wurde, oder wenn sich die Bissstelle entzündet, ist es immer ratsam, einen Tierarzt aufzusuchen.
Wie kann man Zeckenbefall beim Hund vorbeugen?
Wenn man regelmäßig mit seinem Hund durch den Wald streift, ist es unbedingt ratsam, über eine Zeckenprophylaxe nachzudenken. Denn neben den ernsthaften Infektionsrisiken besteht auch die Möglichkeit, dass Hunde allergisch auf einen Zeckenbiss reagieren und Schwellungen an der Bissstelle entwickeln. In solchen Fällen leiden sie unter starkem Juckreiz und kratzen sich extrem an der betroffenen Stelle.
Eine komplette Übersicht über die verschiedenen Arten, Ihren Hund vor Zecken zu schützen, finden Sie in unserem Beitrag Vorbeugende Zeckenschutzmittel für Hunde.
