Giardiose ist eine Erkrankung des Magen-Darm-Trakts, einhergehend mit Durchfall, die durch den einzelligen Parasiten Giardia lamblia verursacht wird, oft auch als „Lamblien“ bekannt. Dieser Parasit kann in Form widerstandsfähiger Zysten in Wasser, Erde und auf Lebensmitteln überleben. Die Übertragung erfolgt in der Regel durch den Verzehr von fäkal verunreinigtem Trinkwasser oder kontaminierten Lebensmitteln.

Welche Hunde sind betroffen?

Besonders betroffen von dieser Erkrankung sind Welpen, Junghunde sowie Hunde, die in größeren Gruppen wie Zuchten oder Tierheimen leben. 

Gerade in Tierheimen hat es der Einzeller Giardia intestinalis leicht, sich zu verbreiten.

Welche Symptome treten bei einer Giardiose auf?

Die Krankheit äußert sich durch wiederkehrende Durchfälle, die von einem gelblichen, dünnbreiigen und faulig riechenden Kot begleitet werden. 

Hunde, die erkrankt sind, zeigen oft wiederkehrende Durchfälle, fetthaltigen Kot, eine gestörte Nährstoffaufnahme mit vermindertem Gewichtszuwachs oder Abmagerung und einen Mangel an Appetit. Der Stuhlgang ist in der Regel weich und unregelmäßig geformt, gelblich und hat einen üblen oder ranzigen Geruch. Manchmal kann er auch schleimig oder wässrig sein und zeigt Anzeichen von Malabsorption, indem er mit Gasblasen durchsetzt ist oder geringfügige Blutspuren aufweist. Unter Umständen bleibt die Infektion stumm, also ohne sichtbare klinische Symptome.

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Kann sich der Mensch beim Hund anstecken?

Ja. Die Giardiose beim Hund wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als Zoonose klassifiziert, was bedeutet, dass sie auf den Menschen übertragbar ist. Es ist jedoch nicht genau bekannt, wie hoch das Ansteckungsrisiko für den Menschen tatsächlich ist. Bei nur etwa 2-7 % der Hunde, die positiv auf Giardien getestet wurden, wurde die Assemblage A identifiziert, die auch beim Menschen vorkommt. Die meisten anderen Infektionen werden durch die hundespezifischen Assemblagen D und C verursacht, die nicht auf den Menschen übertragen werden können.

Wie wird die Giardiose beim Hund behandelt?

Zur Behandlung von Giardiose kommen verschiedene Medikamente wie Fenbendazol, Metronidazol und Febantel zum Einsatz. Unter diesen ist Fenbendazol zusammen mit Febantel bevorzugt, da sie die Darmflora nicht schädigen. Wenn mehrere Tiere zusammengehalten werden, ist es notwendig, alle zu behandeln, selbst wenn sie keine offensichtlichen Symptome zeigen. 

Was können Sie im Falle einer Giardiose Ansteckung tun?

Neben der oben genannten medizinischen, also tierärztlichen Behandlung, können Sie einige Hygienemaßnahmen beachten:

Da der Giardien Genotyp A auch für den Menschen krankheitsauslösend ist, sollten infizierte Hunde von Spielplätzen und Sandkästen ferngehalten werden!

Auslaufflächen sollten gründlich gereinigt werden, idealerweise mit einem Dampfstrahler bei Temperaturen über 60 °C. Danach sollten sie gründlich trocknen, feuchte Bereiche müssen trockengelegt werden.

Gebrauchsgegenstände täglich reinigen!

Alle Gegenstände, die von den Hunden benutzt werden, wie Spielzeug, Futter- und Trinknäpfe, sollten täglich mit kochendem Wasser gereinigt und anschließend sorgfältig abgetrocknet werden. Liegedecken sollten so heiß wie möglich gewaschen werden. Zur Desinfektion können quartäre Ammoniumverbindungen verwendet werden. Es ist auch ratsam, Futter- und Trinkgefäße vor Fliegen zu schützen, da Fliegen Giardien verbreiten können. Darüber hinaus ist es empfehlenswert, das Fell der infizierten Hunde zu Beginn der Behandlung täglich zu shampoonieren, um die Anzahl der anhaftenden Zysten zu reduzieren. Damit können weitere Infektionen vermieden werden.

Disclaimer:
Bitte beachten Sie, dass der Blog von Hundehelfer nur unverbindliche Informationen bietet. Diese können Änderungen unterliegen; die inhaltliche Korrektheit kann nicht garantiert werden. Deshalb stellen die Beiträge von Hundehelfer keine medizinische Beratung dar und können eine fachliche, tierärztliche Beratung nicht ersetzen.