Ohrenentzündungen können nicht nur durch Bakterien und Pilze verursacht werden, sondern auch Milben im Ohr Ihres Hundes können eine Entzündung auslösen.
Reagieren Sie rechtzeitig und ergreifen gegebenenfalls auch prophylaktische Maßnahmen, wenn Ihr Hund wiederholt Probleme mit Milben im Ohr hat.
Was genau sind Ohrmilben?
Ohrmilben, wissenschaftlich bekannt als Otodectes cynotis, sind eine winzige Milbenart und gehören wie Zecken zu den Ektoparasiten. Was sie von anderen Milben unterscheidet, ist ihre Spezialisierung auf ein feucht-warmes Milieu, das sie in den äußeren Gehörgängen und der Haut der Ohrmuschel ihres Wirts finden. Ähnlich wie viele andere Milbenarten sind auch Ohrmilben äußerst robust und können wahrscheinlich monatelang außerhalb ihres Wirts überleben.
Ohrmilben verwenden ihr Mundwerkzeug, um die Epidermis ihres Wirts zu durchbrechen und sich von Gewebsflüssigkeit und Lymphe zu ernähren. Interessanterweise parasitieren nicht nur die ausgewachsenen Ohrmilben: Sie finden sich in jedem Entwicklungsstadium auf ihrem Wirt.
Das weibliche Ohrmilben legt 15 bis 20 Eier in den äußeren Gehörgängen und auf der Haut der Ohrmuschel ab. Nur wenige Tage später schlüpfen daraus Larven, die sich dann zu Nymphen entwickeln. Nach etwa drei Wochen sind die ausgewachsenen Ohrmilben bereit, Schaden anzurichten.
Sind Ohrmilben gefährlich für den Hund?
Ja! Für den Hund hat hat ein Befall mit Ohrmilben ernsthafte Folgen: Selbst einige wenige Ohrmilben können eine schmerzhafte Ohrräude verursachen. Damit die Milbenplage schnell ein Ende hat, ist es wichtig, die Symptome rechtzeitig zu erkennen.
Wenn der Hund von Ohrmilben befallen ist und keine rechtzeitige Behandlung erhält, können weitere ernsthafte gesundheitliche Probleme auftreten. Dazu gehören bakterielle Sekundärinfektionen, Mittelohrinfektionen, Taubheit, eitrige Ohrenentzündungen und sogar Hirnentzündungen.
Ein weiterer wichtiger Grund, schnell zu handeln, wenn Ohrmilben festgestellt werden, ist die Gefahr eines Blutohrs (Othämatom), wenn das Kratzen und Kopfschütteln des Hundes überhand nimmt. Bei einem Blutohr platzen Blutgefäße im Ohr, was zu Verletzungen im Innenohr führt. Das angesammelte Blut verursacht eine Schwellung des Ohrs. Es ist daher unerlässlich, sofort einen Tierarzt aufzusuchen und die notwendige Behandlung einzuleiten, um diese ernsthaften Komplikationen zu vermeiden.
Ohrmilben am Verhalten des Hundes erkennen
Kratzen und häufiges Kopfschütteln sind erste Symptome bei einem Befall mit Ohrmilben.
Diese Symptome können auf einen Befall mit Ohrmilben hinweisen:
- Kratzen am Kopf/Ohr
- Reiben des Kopfes an Gegenständen oder auf dem Boden
- Kopfschütteln
- Kopfschiefstellung
Ohrmilben beim Hund gehen in der Regel mit starkem Juckreiz und im fortgeschrittenen Stadium auch mit Schmerzen einher. Dementsprechend unruhig verhält sich der Vierbeiner. Er kratzt sich vermehrt bis exzessiv mit seinen Pfoten am Ohr oder reibt mechanisch mit Hilfe von Gegenständen oder Böden dagegen. Kopfschütteln oder eine Kopfschiefstellung können ebenfalls für einen Befall sprechen.
Symptome für Ohrmilben am Ohr
Solche Ablagerungen im Hundeohr können auf einen Milbenbefall hinweisen.
Ein gesundes Hundeohr ist leicht rosa und frei von Ablagerungen oder blutigen Entzündungen. Wenn jedoch Auffälligkeiten wie einen bräunlich-schwarzen Belag auftreten, ist das ein deutliches Anzeichen für einen Ohrmilbenbefall beim Hund. Bei diesen Ablagerungen handelt es sich um eine Mischung verschiedener Substanzen wie Milbenausscheidungen, Ohrenschmalz und Blut. Dieses Sekret kann außerdem durch einen unangenehmen Geruch gekennzeichnet sein.
